Postkoloniales Lernen als Aufgabe aller Fächer: Studentische Perspektiven zur Integration postkolonialer Kritik in den Schulunterricht I Präsenz
Veranstaltungs-Nr.: 2414N0206
Inhalt/Beschreibung
Hamburg versteht sich bis heute als "Tor zur Welt". Dies bietet für uns die Möglichkeit, sehr komplexe globale Prozesse sowohl geographisch, als auch historisch oder politikwissenschaftlich an konkreten Beispielen zu einem für Schüler*innen alltagsweltlich relevanten Lerngegenstand zu machen. Ein sehr eindrückliches Beispiel für die Verbindung von historischer, geographischer und politikwissenschaftlicher Perspektiven ist in diesem Zusammenhang Hamburgs Rolle im Kolonialismus sowie die aktuell bedeutsamer werdenden Formen der Deutung und Aufarbeitung des Kolonialsystems in unserer postmigrantischen Stadtgesellschaft. So gibt es Diskussionen um die Nutzung ehemals kolonialer Orte, um koloniale Gedenkorte und Denkmale oder um rassistische Traditionen des Kolonialismus, die noch heute sichtbar und spürbar sind. Für uns in der Schule geht es zusätzlich um die Frage, welche Materialien, Abbildungen und Texte wir zum Themenfeld des Kolonialismus nutzen möchten und können, wie wir Perspektiven von damaligen Opfergruppen sensibel und sichtbar in den Unterricht integrieren können.
Diese Fortbildungsreihe möchte es Lehrkräften ermöglichen, Orte, Inhalte, kritische Perspektiven und Zusammenhänge zu Themen des (Post)Kolonialismus kennen zu lernen und zu diskutieren. Ziel soll sein, dass die Teilnehmenden der Seminarreihe sich handlungssicher fühlen im Umgang mit den komplexen und sensiblen Aspekten, die sich aus Hamburgs prominenter Rolle im Zeitalter des Kolonialismus und Imperialismus bis heute ergeben. Dafür ermöglicht die Reihe die Begegnung mit unterschiedlichen Lernorten und Expert*innen zum Themenfeld. Gleichzeitig wird es in allen Veranstaltungen viele konkrete Hinweise auf Materialien und Methoden geben, die während des eigenen Unterrichtsvorhabens zum Einsatz kommen können.
Eine Teilnahme an möglichst vielen Bausteinen der Seminarreihe ist sinnvoll. Es ist aber auch gewinnbringend, einzelne Bausteine der Seminarreihe zu besuchen, denn die Einzelveranstaltungen bauen nicht aufeinander auf.
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Schwerpunkte/Rubrik: | Qualitätsentwicklung |
Weitere Hinweise
Zusatzinformationen: | Die Veranstaltung findet statt im Hamburger Schulmuseum, Seilerstraße 42, 20359 Hamburg. Dieser Baustein bietet im Hamburger Schulmuseum einen Begegnungs- und Diskursraum zwischen Lehramtsstudierenden und Lehrkräften zum Themenfeld des Postkolonialismus. Ziel des Seminars ist es, Lehrkräften kritische Perspektiven auf Schule und Unterricht aus Sicht postkolonialer Kritik zu vermitteln und in einen Austausch zu kommen über Schnittstellen von Kolonialismus und Schule, früher wie heute. Studierende der Universität Hamburg präsentieren Studienergebnisse aus einem von ihnen besuchten Uni-Seminar zu postkolonialen Perspektiven auf Schule und Unterricht. Im Anschluss daran können Lehrkräfte die präsentierten Ideen auf ihre eigene Arbeit beziehen, Kontakte mit den Studierenden knüpfen oder kleine gemeinsame Kooperationsvorhaben planen. Die Veranstaltung findet bewusst im Schulmuseum statt. So bietet das Seminar zusätzlich Zeit und Raum, sich über das Schulwesen in der Kolonialzeit und heutige Repräsentationen und kritische Perspektiven auf Schule im Kolonialismus zu informieren. Das HSM ist nicht barrierefrei, Rollstuhlrampe und Fahrstuhl sind aber vorhanden. Bei Bedarf bitte vorher das HSM kontaktieren unter 040/345855. |
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