Eine Kritische Exkursion zum "Tansania Park" in Jenfeld - Hamburgs Denkmäler als Lernorte – Geschichte entdecken und verstehen
Veranstaltungs-Nr.: 2514N0704
Inhalt/Beschreibung
Hamburg versteht sich bis heute als "Tor zur Welt". Dies bietet für uns die Möglichkeit, sehr komplexe globale Prozesse sowohl geographisch, als auch historisch oder politikwissenschaftlich an konkreten Beispielen zu einem für Schüler*innen alltagsweltlich relevanten Lerngegenstand zu machen. Ein sehr eindrückliches Beispiel für die Verbindung von historischer, geographischer und politikwissenschaftlicher Perspektiven ist in diesem Zusammenhang Hamburgs Rolle im Kolonialismus sowie die aktuell bedeutsamer werdenden Formen der Deutung und Aufarbeitung des Kolonialsystems in unserer postmigrantischen Stadtgesellschaft. So gibt es Diskussionen um die Nutzung ehemals kolonialer Orte, um koloniale Gedenkorte und Denkmale oder um rassistische Traditionen des Kolonialismus, die noch heute sichtbar und spürbar sind. Für uns in der Schule geht es zusätzlich um die Frage, welche Materialien, Abbildungen und Texte wir zum Themenfeld des Kolonialismus nutzen möchten und können, wie wir Perspektiven von damaligen Opfergruppen sensibel und sichtbar in den Unterricht integrieren können.
Diese Fortbildungsreihe möchte es Lehrkräften ermöglichen, Orte, Inhalte, kritische Perspektiven und Zusammenhänge zu Themen des (Post)Kolonialismus kennen zu lernen und zu diskutieren. Ziel soll sein, dass die Teilnehmenden der Seminarreihe sich handlungssicher fühlen im Umgang mit den komplexen und sensiblen Aspekten, die sich aus Hamburgs prominenter Rolle im Zeitalter des Kolonialismus und Imperialismus bis heute ergeben. Dafür ermöglicht die Reihe die Begegnung mit unterschiedlichen Lernorten und Expert*innen zum Themenfeld. Gleichzeitig wird es in allen Veranstaltungen viele konkrete Hinweise auf Materialien und Methoden geben, die während des eigenen Unterrichtsvorhabens zum Einsatz kommen können.
Eine Teilnahme an möglichst vielen Bausteinen der Seminarreihe ist sinnvoll. Es ist aber auch gewinnbringend, einzelne Bausteine der Seminarreihe zu besuchen, denn die Einzelveranstaltungen bauen nicht aufeinander auf.
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Schwerpunkte/Rubrik: | Qualitätsentwicklung |
Weitere Hinweise
Zusatzinformationen: | In Hamburg-Jenfeld, hinter einem Zaun und unter Denkmalschutz, Jenfeld das „Deutsch-Ostafrika-Kriegerdenkmal“ (fälschlicherweise „Askari-Reliefs“ genannt) und das „Schutztruppen-Ehrenmal“, in direkter Nähe zum Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne mit sieben kolonialen Porträtreliefs an den Gebäudefassaden. Die beiden in der NS-Zeit errichteten Reliefs, die einst den Kaserneneingang flankierten, würdigen Deutschlands koloniale Vergangenheit und präsentieren sie als heroisch und legitim. Wie können Lehrer:innen die Bedeutung solcher Denkmale als Lernorte für historische Bildung nutzen? Unser Workshop bietet Ihnen die Möglichkeit, sich intensiv mit der Geschichte und den Denkmälern der Stadt Hamburg auseinanderzusetzen und Ansätze zu entwickeln, wie diese Themen mit jungen Menschen bearbeitet werden können. Hamburgs Denkmale erzählen Geschichten – von Handel und Wohlstand, aber auch von Kolonialismus, Krieg und Widerstand. Diese Geschichten sind essenziell, um jungen Menschen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie Vergangenheit unsere Gegenwart und Zukunft prägt. Der Workshop vermittelt praxisorientierte Methoden, um Denkmale als Ausgangspunkte für kritische Diskussionen über die Rolle Hamburgs in globalen und lokalen Zusammenhängen zu nutzen. Die Beschäftigung mit Denkmälern hilft jungen Menschen, ihre eigene Stadt und deren Geschichte besser zu verstehen. Sie lernen, wie historische Ereignisse unsere Gegenwart beeinflussen, und entwickeln ein Bewusstsein für Verantwortung und Engagement in der Gesellschaft. Der Workshop stärkt die Fähigkeiten von Lehrkräften, diese wichtigen Themen wirkungsvoll und altersgerecht zu vermitteln.
Exkursion nach Jenfeld. Startpunkt der Exkursion ist der sog. "Tansaniapark" in der Wilsonstr. 64-68, 22045 Hamburg-Jenfeld. Der Zugang zum Veranstaltungsort und die Veranstaltung sind barrierefrei. |
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